Angefixt durch eine Wette, wollen zwei Freunde selbstbewusst und siegessicher beweisen, dass ihre Partnerinnen unter jeden Umständen treu sind.

Doch schon der Titel Così fan tutte, die letzte Zusammenarbeit Mozarts mit dem Librettisten Da Ponte, gibt Antwort darauf. So machen es alle (Frauen) ist der deutsche Titel der italienischsprachigen Oper. Er nimmt scheinbar das Ende vorweg (dass nämlich alle Frauen früher oder später automatisch untreu sein müssen) und kommentiert so ironisch die Situation der Paare. Denn diese scheint mit einem Mal aussichtslos, die Beziehung existenziell bedroht. Das anfängliche Wettspiel, der kindliche Spaß wird plötzlich bitterböser Ernst. Auf einmal scheinen alle verführbar – und eben nicht nur die Frauen. Warum also wollen die Figuren trotz allem nichts von ihrer eigenen Verführbarkeit wissen?

Auf dem Weg hinein in die sich anbahnende Katastrophe clashen unterschiedlichste Vorstellungen von Liebe und Treue in einem emotionalen Gefühlschaos aufeinander und bringen die Überzeugungen der Protagonist:innen ins Wanken. Die Charaktere sehen sich unmittelbar mit der Frage konfrontiert, was sie voneinander in Bezug auf ihre Beziehung erwarten können. So stellt sich automatisch die Frage: Welches Gefühl ist hier eigentlich (noch) echt?

Das Junge Kollektiv MusikTheater setzt sich in seiner Bearbeitung von Così fan tutte vor allem mit dem Treuebegriff auseinander. Wie ehrlich sind die Figuren eigentlich zu sich selbst und wie beeinflusst das ihren  Umgang mit ihrem unmittelbaren Umfeld? Wie sehr setzen uns in unseren Beziehungen auch  äußere Einflüsse unter Druck? Welche Auswirkungen hat das auf die eigene Verführbarkeit und wie ehrlich gehe ich damit um? Was beeinflusst meine Wahrnehmung auf andere – wie nehme ich mich selbst wahr? Welche Rückschlüsse lassen sich daraus auf mein Handeln ziehen?

Was ist echt, was ist Spiel, was ist Liebe? Und wenn alles einmal offen liegt: Wie geht es danach weiter?

Content Note

Verbalisierung und Darstellung von Sexismus & impliziter Transfeindlichkeit
Kurzer Einsatz von Stroboskop-Licht, Nebelmaschine
Empfohlen ab 12 Jahren

VICENTE ALCAMIL Violine // HANNAH ARMBRUSTER Violine // GYEONGMIN BAEK Flöte // BERNARD BAGGER Musikal. Koordination, Korrepetition // SEBASTIAN BERGDOLT Violoncello, Finanzen, Party // LARA BRUST Logistik & Location // MAX CICHON Pauken // NOAH DAMM Musikalische Leitung // HELENA DONIE Dorabella // HANNAH EICKMEYER Trompete // CLARA ELIES Fiordiligi // REBECCA GÄRTNER Regie, KBB, Logistik & Location // LINA GERSTENHAUER Flöte // WOLF GUTJAHR Plakat // TOMAS GARCIA SANTILLAN Guglielmo // SIMON GAWLOK Viola // CHRIS GORDON Guglielmo // CELIA HAHN Violine, KBB // CORA HANNEN Regie, Party // MIRIAM HETTINGER Klarinette, Ticketing // EVA HIDALGO Maske, Aawareness // JULIKA HING Dorabella //  LAURA KATHARINA HINZ Regieassistenz, KBB // FELIX JANSSEN Team Helfende Hände, Logistik & Location // PAULA KAEVER Produktionsleitung // HARRIS KAUFMANN Viola // ALYSSA KNOLL Violine // LEON KOHLSTADT Dramaturgie // KLARA KRAMER Violine // LEA LAMPARTER Fiordiligi, KBB // FABIAN LÜBBE Violoncello // KARLA MASSOUH Despina // SÖNKE MELLOH Dramaturgie // GREGOIRE MERCIER Produktionsleitung, Finanzen // LUCIE MERCIER Korrepetition // FLYNN MOERS Lichttechnik // FELIX NIEMÖLLER Violine, Party // GABRIEL NILL Oboe  // PAULINE NONNENMANN Horn // JOOHYEONG OH Kontrabass // TERESA SOPHIE RÖSCHNER Helferkoordination // JAKOB ROTH Öffentlichkeitsarbeit // DOMINIK SALBER Don Alfonso // JANA SCHMIDT Oboe // VALENTIN SISCHKA Tontechnik // LUISE STITZ Horn // ROSALIE SUYS Fagott, dramaturgisches Sparring // MARIIA SYTAILO Despina // SHIRLEY WICK Awareness // VIKTORIA WAGNER Viola // YASIN WÖRHEIDE Bühnenbild // YULI ZHANG Ferrando // ANNA ZIMMERMANN Fagott

Dieses Projekt wurde gefördert durch