DIE FLEDERMAUS

Operette von Johann Strauss
In einer gekürzten Fassung mit neuen Dialogen
Fledermaus_Titelbild
Termine & Infos

Premiere am 10. August 2023

weitere Vorstellungen am 13., 15. & 16. August 2023

Beginn 19:30 Uhr, Einführung vor der Vorstellung

Dauer ca. 2 Stunden, 1 Pause

Der Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben.

“Glücklich ist, wer vergisst …” – Alfred spricht aus, was sich viele Figuren in dieser Operette denken. Am liebsten vergessen: den:die Ehepartner:in, die Fehler der Vergangenheit, den grauen Alltag und vor allem sich selbst. Raus aus der Langeweile, raus aus meiner Haut und hinein ins Vergnügen, so lautet die Devise. Doch Demütigungen, Untreue und generelle Unzufriedenheit mit sich selbst lassen sich nicht so einfach vergessen – höchstens verdrängen. Trotz allerhand Intrigen und Gemeinheiten flüchten die Figuren plötzlich alle gemeinsam in die Utopie einer brüder:schwesterlichen Gemeinschaft. Alles nur Schein? Eine Fantasie bedingt durch Rausch und Hormone? Oder steckt hinter diesem Versuch eines Ausbruchs nicht auch eine zutiefst menschliche Suche nach Sinn und Gefühl, nach denen, die wir einmal waren – oder einmal sein könnten? Sind wir wirklich „…nicht zu ändern“?

Johann Strauss‘ Operette, 1874 in Wien uraufgeführt, strotz nur so vor mitreißenden Melodien, schneidendem Wortwitz und Situationskomik. Ein musikalisches Fest der Unvernunft, der ungezügelten Gefühle und der Unvorhersehbarkeiten prallt auf die spießige Moral und den Zwang des bürgerlichen Rollenalltags. Dabei sind der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung, das Hinterfragen der eigenen Identität und die Eskapismus-Fantasien der Figuren derzeit wieder aktuell wie nie. Zwischen heftigen emotionalen Debatten um Gendern, Transsexualität und Feminismus, dem Krieg in der Ukraine, der uns die eigenen Werte und Vorstellungen zu hinterfragen zwingt, neuen digitalen (Lebens-)Welten, der Klimakrise, die uns mit dem Ende unserer Welt konfrontiert, und dem Binge-watching, das uns unsere Welt für eine Weile vergessen machen kann, erscheinen die Probleme, Ausflüchte und Botschaften von Strauss‘ Figuren plötzlich wieder ganz nah. „Keine Mahnung, keine Ahnung“, stellt Rosalinde zynisch fest. „Chacun à son goût.“, proklamiert Orlofsky. Gefängnisdirektor Frank will auch einmal leicht und fröhlich sein, und Adele will mehr. Wie dieses „Mehr“ aussehen kann, darum ringen die Figuren. Dabei ergibt sich eine vielschichtige Komödie mit tiefen Einblicken auch in unsere Lebensrealität.

BERNARD BAGGER Musikalische Leitung // IRIS FREIBERGER Öffentlichkeitsarbeit // REBECCA GÄRTNER Regieassistenz // CORA HANNEN Regie // FELIX JANSSEN Organisation // PAULA KAEVER Produktion  // SÖNKE MELLOH Dramaturgieassistenz // MARLENE PAWLAK Produktionsleitung // NORA RABER Organisation, Merchandise, Horn // ROSALIE SUYS Dramaturgie  // YASIN WÖRHEIDE Bühnenbild
Dieses Projekt wird gefördert durch